Die Anschaffung eines Elektro-LKW ist noch immer mit hohen Investitionskosten verbunden. Umso wichtiger sind die verschiedenen Fördermöglichkeiten, die Unternehmen dabei helfen, die Mehrkosten zu stemmen. Hier erfahren Sie alles über die aktuellen Förderprogramme und wie Sie diese optimal nutzen können.
Aktuelle Fördersituation für Elektro-LKW in Deutschland
Die Förderung von Elektro-LKW in Deutschland befindet sich in einer Übergangsphase. Während das bundesweite KsNI-Programm zum Jahresbeginn 2024 offiziell eingestellt wurde, gibt es neue steuerliche Förderungen und regionale Programme, die beim elektro lkw preis helfen können.
Bundesweite Förderungen 2025
KsNI-Richtlinie: Auslaufende Förderungen
Das Förderprogramm KsNI (Klimaschonende Nutzfahrzeuge und Infrastruktur) war lange Zeit das wichtigste Instrument zur Subventionierung von Elektro-LKW. Zum Jahresbeginn 2024 wurde das bundesweite Förderprogramm für klimaschonende Nutzfahrzeuge und alternative Antriebe von Bussen im Personenverkehr offiziell eingestellt.
Noch gültige Zusagen:
- Rund 919 Millionen Euro für bereits bewilligte Förderungen
- 6.607 Fahrzeuge mit Förderzusage
- 2.486 Ladesäulen mit Förderung
Wichtig: Bereits bewilligte Förderungen aus der KsNI-Richtlinie bleiben bestehen und werden ausgezahlt.
Neue steuerliche Förderungen ab Juli 2025
Die Bundesregierung hat neue steuerliche Anreize geschaffen, um die e lkw preis Belastung für Unternehmen zu reduzieren:
Degressive Abschreibung für Elektro-LKW:
- 75% im Jahr der Anschaffung (für Fahrzeuge zwischen 1. Juli 2025 und 31. Dezember 2027)
- 10% im Folgejahr
- 5%, 5%, 3% und 2% in den weiteren Jahren
Erweiterte Dienstwagenregelung:
- Für Elektro-Dienstwagen gilt weiterhin die 0,25-Prozent-Regelung
- Bruttolistenpreisgrenze auf 100.000 Euro angehoben
- Besonders vorteilhaft für teurere Elektro-LKW
Mautbefreiung als indirekter Zuschuss
Ein wichtiger Kostenfaktor bei der Berechnung der elektro lkw kosten ist die Mautbefreiung. Elektrisch betriebene Fahrzeuge, einschließlich reiner Batterieelektrofahrzeuge, von außen aufladbaren Hybridelektrofahrzeugen und Brennstoffzellenfahrzeugen, sind vorerst bis 31.12.2025 von der LKW-Maut befreit.
Einsparungen durch Mautbefreiung:
- Bis zu 18,7 Cent pro Kilometer für schwere LKW
- Jährliche Einsparungen von mehreren tausend Euro je nach Fahrleistung
- Verlängerung der Mautbefreiung über 2025 hinaus wird diskutiert
Regionale Förderprogramme
Baden-Württemberg: BW-e-Trucks & TruckCharge@BW
Baden-Württemberg hat eigene Förderprogramme aufgelegt:
BW-e-Trucks:
- Zuschüsse bis zu 60% der Mehrkosten
- Besonders attraktiv für kleine und mittlere Unternehmen
- Fördervolumen: 20 Millionen Euro
TruckCharge@BW:
- Förderung der Ladeinfrastruktur
- Zuschüsse für Schnellladepunkte
- Netzanschluss-Förderung
Nordrhein-Westfalen: Regionale Unterstützung
NRW bietet spezielle Förderungen für den Güterverkehr:
- Der Förderhöchstbetrag beläuft sich auf maximal 300.000 Euro je emissionsfreiem schwerem Nutzfahrzeug der Fahrzeugklasse N3.
- Flexible Förderquoten zur besseren Rankingplatzierung
Kombinierte Finanzierungsstrategien
KfW-Förderung für Ladeinfrastruktur
Obwohl die direkte LKW-Förderung reduziert wurde, gibt es weiterhin Unterstützung für die Ladeinfrastruktur:
Förderhöhe:
- Bis zu 100.000 Euro pro Ladepunkt ab 500 kW Ladeleistung
- Maximal 250.000 Euro pro Vorhaben
- Zusätzlich bis zu 100.000 Euro für Netzanschlüsse
Steuerliche Vorteile nutzen
Die neuen steuerlichen Regelungen können die effektiven Anschaffungskosten erheblich reduzieren:
Beispielrechnung für 300.000 Euro Elektro-LKW:
- Degressive Abschreibung im ersten Jahr: 225.000 Euro (75%)
- Steuerersparnis bei 30% Steuersatz: 67.500 Euro
- Effektive Anschaffungskosten: 232.500 Euro
Praktische Tipps für Antragsteller
Timing der Anschaffung
Optimaler Zeitpunkt:
- Anschaffung zwischen Juli 2025 und Dezember 2027 für maximale degressive Abschreibung
- Frühe Beantragung regionaler Förderungen wegen begrenzter Budgets
Kombination verschiedener Förderungen
Mögliche Kombinationen:
- Degressive Abschreibung + regionale Förderung
- Mautbefreiung + Ladeinfrastruktur-Förderung
- KfW-Kredite für Gesamtfinanzierung
Dokumentation und Antragstellung
Wichtige Schritte:
- Antragstellung meist vor Anschaffung erforderlich
- Vollständige Dokumentation der Mehrkosten
- Beachtung der Fristen und Voraussetzungen
Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit Förderungen
Total Cost of Ownership (TCO) mit Förderung
Bei der Berechnung der tatsächlichen elektro lkw kosten müssen alle Förderungen berücksichtigt werden:
Kostenreduktion durch Förderungen:
- Degressive Abschreibung: bis zu 75% Steuerersparnis im ersten Jahr
- Mautbefreiung: bis zu 5.000 Euro jährlich
- Regionale Zuschüsse: bis zu 60% der Mehrkosten
Beispielrechnung für 40-Tonner:
- Anschaffungspreis: 300.000 Euro
- Vergleichbarer Diesel-LKW: 120.000 Euro
- Mehrkosten: 180.000 Euro
- Regionale Förderung (60%): 108.000 Euro
- Steuerersparnis durch degressive Abschreibung: 54.000 Euro
- Mautbefreiung (5 Jahre): 25.000 Euro
- Effektive Mehrkosten: nur noch 7.000 Euro
Zukunftsaussichten der Förderung
Geplante Entwicklungen
Bis 2030:
- Weitere Anpassung der steuerlichen Förderung
- Mögliche Verlängerung der Mautbefreiung
- Neue EU-Förderrichtlinien
Empfehlungen für Unternehmen:
- Frühzeitige Investitionsplanung
- Kontinuierliche Beobachtung der Förderlandschaft
- Professionelle Beratung bei komplexen Förderanträgen
Fazit: Elektro-LKW Förderung optimal nutzen
Obwohl die direkte Bundesförderung für Elektro-LKW ausgelaufen ist, gibt es weiterhin attraktive Finanzierungsmöglichkeiten. Die neuen steuerlichen Anreize, regionale Programme und die Mautbefreiung können die elektro lkw preis Belastung erheblich reduzieren.
Besonders die degressive Abschreibung ab Juli 2025 macht Elektro-LKW für Unternehmen deutlich attraktiver. In Kombination mit regionalen Förderungen und der Mautbefreiung können die Mehrkosten gegenüber Diesel-LKW auf ein Minimum reduziert werden.
Unternehmen sollten die verschiedenen Fördermöglichkeiten strategisch kombinieren und dabei sowohl die direkten Zuschüsse als auch die indirekten Vorteile wie Mautbefreiung und Steuerersparnis in ihre Kalkulation einbeziehen. Eine professionelle Beratung kann dabei helfen, das optimale Förderpaket zu schnüren und die Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich wirtschaftlich erfolgreich umzusetzen.
Hinweis: Die Förderlandschaft unterliegt ständigen Änderungen. Prüfen Sie vor Antragstellung immer die aktuellen Bestimmungen der jeweiligen Fördergeber.
